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Die Schweizer Armee und die Radfahrer

Aufbau und Entwicklung

Militärradfahrer - Seit mehr als hundert Jahren gibt es sie in der Schweiz und in keinem anderen Land haben sie es geschafft sich als Kampftruppe zu etablieren und bis ins 21. Jahrhundert erhalten zu bleiben.

Ihre Aufträge haben sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Ob als Übermittler, Angreifer, Verteidiger, Be- und Überwacher, stehts haben sie versucht, das Fahrrad als Transportmittel effizient und zielgerichtet einzusetzen. Im Flachland wie in den Bergen, im Gelände und auf der Strasse, bei klirrender Kälte und in der Sommerhitze. Solange noch Luft im Reifen ist (und sonst halt auf der Felge), die Radfahrer finden immer einen Weg.

Als eigentlicher Gründer der Radfahrertruppen gilt wohl der damalige Chef des Eidg. Generalsstabbüros Obertsdivisionär Alphons Pfyffer, welcher 1887, aufgrund verschiedener Vorstösse, erstmals Versuche mit militärischen Melde-Radfahrern veranlasste. Eines der Hauptargumente für den Einsatz von Radfahrerverbänden war damals die Schonung der Pferde. Aus diesem Grund bekamen ausschliesslich Kavalleristen das Angebot "umzusatteln" . Neben der den Bedürfnissen Angepassten, leichteren Uniformierung sollte die Bewaffnung mit einem Revolver mit Seitengewehr (Bajonett) dazu beitragen, denn Meldefahrern einen offensichtlichen militärischen Charakter zu geben und so dazu beitragen, dass sie von den eigenen Angehörigen der Armee auch als Soldaten erkannt wurden.

In der Folge wurde sowohl das Rad, wie auch die Ausrüstung weiterentwickelt. Die Truppenbestände wurden sukzessive ausgebaut und die Ausbildung im Bezug auf Dauer und Inhalt mehr und mehr vergleichbaren anderen Waffengattungen angepasst. Das Ordonanzrad 05, welches um die Jahrhundertwende entwickelt und ab 1904 an die Radfahrer-Kompanien abgegeben wurde, sollte fast ohne Änderungen für annähernd ein Jahrhundert, das lautlose Transportmittel der Schweizer Armee bleiben. Bei der Einführung war es mit Freilauf, Pneumatics (die ersten 1887 von Dunlop erfundenen Luftreifen), Laterne und einer Glocke ausgerüstet. Erst einige Zeit später kamen Rücktrittbremse und elektrische Beleuchtung dazu.

Die zwischenzeitlich der Infanterie unterstellten Radfahrertruppen, welche mittlerweile eine festen Bestandteil der Armee bildeten, wurden ab 1949 den leichten Brigaden und mit der Armeereform 1962 als Korpstruppen den Mechanisierten Divisionen zugeteilt. Sie überdauern bis heute die 1972 definitiv abgeschaffte Kavallerie aus der sie ja ursprünglich hervorgingen.

Im Zuge der Armeereform 95 wird Eingliederung der Radfahrer in die Invanterie diskutiert. Schlussendlich bleiben Sie aber bei den "Gelben" und prägen mit Ihren Rädern den Begriff "Mechanisierte und Leichte Truppen" (MLT). Mit der Armeereform 95 hat sich der Auftrag der Radfahrer geändert. Ende der Neunziger Jahre geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung: die Radfahrer bekommen ihr eigenes Truppengattungsabzeichen, welches sie durch ein symbolisiertes Speichenrad unter den gekreuzten Gewehren von den Füsilieren abhebt.

English (translated)  
         
 
 
 
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